Digitales Dorfleben – Schandelah als Studienobjekt

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Schandelah und Schapen wurden als repräsentative Dörfer für eine vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Studie der FH Münster ausgewählt. Bundesweit wurde nur in 8 Ortschaften die Studie durchgeführt.

Am 27.02.2023 wurden die Ergebnisse im Vereinsheim Schapen vor 25 Interessierten, unter ihnen Ortsbürgermeister von Schandelah Daniel Bauschke und seine Vorgängerin Ute Widow, präsentiert.


Nach einer kurzen Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Ulrich Volkmann, präsentierten Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach und sein Team die Ergebnisse und Erkenntnisse.
Durch Interviews mit 201 Teilnehmenden aus Schapen und einer Referenzbefragung in Schandelah wollten die Wissenschaftler
erforschen, welche Effekte digitale Nachbarschaftsnetzwerke auf das örtliche Zusammenleben haben.
Dabei stellte sich heraus, dass Menschen im ländlichen Raum bei bestehendem persönlichen Zusammenhalt auch digital gut miteinander verdrahtet sind. Besonders um sich per Messenger- Dienste und soziale Netzwerke zu organisieren.
In Schapen und Schandelah funktioniert das bereits überdurchschnittlich gut. Besser übrigens als im Bundesdurchschnitt. Dabei ist der Altersschnitt in Schapen aufgrund fehlender Neubaugebiete etwas höher als in Schandelah.
Unabhängig davon haben sich aber auch in Bezug auf die Infrastruktur des Braunschweiger Stadtteils Schapen und der Ortschaft Schandelah in Gemeinde Cremlingen Wünsche herauskristallisiert, die nicht immer digital geregelt werden können. Eine Erkenntnis ist, dass vor der digitalen Vernetzung immer erst der persönliche Kontakt bzw. die persönliche Begegnung steht und nicht umgekehrt. Das heißt, dass ein Ort der Begegnung wie z.B. das Sportheim in Schandelah Voraussetzung für die anschließende digitale Vernetzung ist und bestehende Dienste wie z.B. WhatsApp, Instagram oder Facebook durchaus ausreichen. Ortsbürgermeister Bauschke wünscht sich jedoch noch alternative Dienste um zum Beispiel „das schwarze Brett“ für Vereine, Gemeinde und Ortsrat digital darzustellen und hat seine Ortschaft für das Projekt „Digitales Dorfleben Niedersachsen“ angemeldet. Mitunter vermutet Bauschke, dass bestimmte Angebote und dessen Netzwerke im Ort gerade neuen Anwohnerinnen und Anwohner nicht bekannt sind und wünscht sich dafür digitale Lösungen.
Die Handlungsempfehlungen der Forschenden zur weiteren Unterstützung der digitalen Vernetzung in der Nachbarschaft gehen auch in Richtung Landespolitik: Schulungsangebote zur digitalen Kommunikation für Vereinsvorstände und für ältere Menschen sollten unterstützt werden. Da traf es sich gut, dass mit Julia Retzlaff (SPD Landtagesabgeordnete Wahlkreis: 1 Braunschweig-Nord) zu Gast war. Ihr spontaner Kommentar „Das nehme ich gerne für meine politische Arbeit mit“.